Landesehrenbrief für Monika Wack

Foto: Monika Wack

Die 130jährige Geschichte (1891 – 2021) des Gesangvereins „Concordia“ in Fellingshausen ging auf mehrheitlichen Beschluss der Mitgliederversammlung zu Ende. Auf Initiative des Ehrenvorsitzenden Klaus Bergmann wurde Monika Wack durch die Landrätin Anita Schneider der Ehrenbrief des Landes Hessen verliehen. Eine Auszeichnung, die eine Würdigung der Verdienste der letzten Vorsitzenden des traditionsreichen Vereins bedeutet und vor allem den Dank und die Wertschätzung ihrer Arbeit zum Ausdruck bringt.

Am 1. Oktober 1986 kam Monika Wack als aktive Sängerin zum Chor. Schnell fand sie Anerkennung und Respekt durch ihre besondere Kreativität, mit der sie das Vereinsleben, auch außerhalb des Chorgesangs, bereicherte. Als Beisitzerin wurde sie in den Vorstand gewählt, war von 2006 bis 2008 2. Schriftführerin und übernahm anschließend bis 2011 den stellvertretenden Vorsitz im Vorstand. Mit dieser Entscheidung und ihre Wahl sicherte sie den Fortbestand der „Concordia“. Keine leichte Aufgabe in dieser Position, bei der sie aber, nach Änderung der Satzung und Umstrukturierung der Geschäftsordnung, mit Helga Gerlach und Jutta Waldschmidt gleichberechtigte Mitstreiterinnen fand, die sich als geschäftsführendes Trio die Aufgabengebiete von Organisation, Finanzen und Schriftführung teilten und den Verein nach Innen und Außen repräsentierten. Sie waren bei der Ehrenbriefverleihung im Sitzungssaal der Gemeindeverwaltung, ebenso wie Ehemann Michael, mit dabei. Mit Kompetenz, Weitblick und Augenmaß und stets um Ausgleich bemüht, drückte das „Dreigestirn“ dem Fellingshäuser Gesangverein seinen Stempel auf. Teamarbeit in dieser Form sei eine kluge Entscheidung gewesen, sagte die Landrätin.
Anita Schneider würdigte die Bereitschaft von Monika Wack, zunächst alleine die Verantwortung übernommen und seinerzeit den Gesangverein nicht im Regen stehen gelassen zu haben. Nur durch ehrenamtliches Engagement sei gesellschaftliche Vielfalt und Miteinander möglich und Vereine bereicherten das dörfliche Leben auf vielfältige Weise. Verantwortung übernehmen sei aber nicht immer ein Zuckerschlecken, auch wenn man viel zurückbekomme, sagte die Landrätin. Mit dem Ehrenbrief würdige das Land Hessen, der Landkreis Gießen und die Gemeinde Biebertal dieses Engagement. Trotz aufopferungsvollem Engagement brachten letztlich die besonderen Umstände und Einschränkungen durch die Pandemie für den Verein das Aus. Das hohe Durchschnittsalter in den Reihen der Aktiven und deren zahlenmäßiger Rückgang, worunter letztlich auch die sängerische Qualität zu leiden hatte sowie die Ungewissheit durch Corona, wann und wo ein vernünftiger Probenbetrieb wieder hätte stattfinden können, führten letztlich zu Auflösung der „Concordia“.
In der Vereins- und Dorfgemeinschaft ist eine Lücke entstanden, so Klaus Bergmann, der den drei Damen noch einmal dankte und ihnen alle Fähigkeiten bescheinigte, den Verein in den letzten 11 Jahren erfolgreich geprägt zu haben. In diesen Dank bezog der Ehrenvorsitzende auch die langjährige Chorleiterin, Lidia Peis mit ein.
Es war eine emotionale Ehrenbriefverleihung, besonders für die Geehrte, die gerne den Fortbestand des Gesangvereins gesehen hätte. Dennoch freue ich mich über die Auszeichnung sagte Monika Wack und nehme den Ehrenbrief auch stellvertretend für meine beiden Mitstreiterinnen im Empfang.

Quelle: Biebertaler Nachrichten Nr. 6, 11. Februar 2022, Text weitgehend von Volker Mattern übernommen

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