von Eveline Renell
Solche Rochen gibt es bei Berno Balser. Mein Artikel ist leider vor dem Urlaub nicht ganz fertig geworden, daher habe ich mit dem Foto eine Anleihe bei wikipedia gemacht. Wenn wir zurück sind, werden die eigenen Fotos hochgeladen.
Manchmal ist es wie verhext. Über die Fellingshäuser Rochenzucht stand schon was in den Gießener Zeitungen, Biebertal TV hat einen Film gedreht, und Grundschüler und Kita-Kinder aus Fellingshausen waren auch schon dort. Für mich war es dennoch eine “Zufallsentdeckung”. Als ich das Schild “Biebertaler Rochenzucht” am Gebäude “Die Beu 21” sah, ging ich zum Haus und wurde freundlich begrüßt. Herr Balser führte mich direkt zu den großen Aquarien und begann begeistert von seinem Hobby zu erzählen. Er durfte als Kind weder Hund noch Katze halten, auch Hamster waren unerwünscht, aber ein Aquarium gestatteten die Eltern als er 10 Jahre alt war. Mit den üblichen Neons und Black Mollies begann er, aber bald wurde daraus eine Diskuszucht. Der Diskus verlangt jedoch eine sehr aufwändige Betreuung, die Berno Balser im Berufsleben nicht mehr leisten konnte. Der Süßwasserrochen ist dagegen unkompliziert zu halten. Die ersten Tiere waren noch aus einem Wildfang. Inzwischen sind diese Knorpelfische alle bei ihm geboren. Er verkauft Tiere an den Tiergroßhandel und an Zoologische Gärten. Eine eigene Zuchtlinie, nämlich die “Blue Mantillas”, gibt es nur bei ihm. Einige Albinos leben hier, und andere Arten mit schöner Färbung.
Süßwasserstechrochen sind oft kreisrund, die Gattung Paratrygon etwas länger als breit. Sie haben keine Rückenflossen und keine Schwanzflosse. Der Schwanz ist peitschenförmig, mit einem giftigen, mit Widerhaken versehenen Stachel. Alle 6 bis 12 Monate wächst ein neuer Stachel nach. Die Farbe der Rochen ist meist braun, grau oder schwarz mit einer Zeichnung von farbigen Punkten, Flecken oder Kringeln. Sie erreichen je nach Art einen Durchmesser von 25 Zentimeter bis knapp über einen Meter.
Im August kam ich noch einmal mit meinen Enkeln zu Besuch. Herr Balser erzählte, dass es bald, nämlich im Oktober, wieder Babies geben wird. Süßwasserrochen bringen lebende Junge zu Welt, die anfangs 40-60g wiegen. Das erwachsene Tier kann schon mal 12 kg schwer werden. Die Rochen sind “Schwarmfische”, alleine im Becken hält man sie nur, wenn sie in Quarantäne müssen.
Wasserpflanzen gibt es nicht in den Becken, sie würden sofort gefressen. Ansonsten bekommen sie eine Nahrung, die auch Feinschmecker zu schätzen wissen: Stinte, Miesmuscheln und Flusskrebse gehören dazu, allerdings auch Mückenlarven.
Die Balsers zogen 2016 in die ehemalige Schneidersche Schreinerei mit Schwerpunkt Küchen. Es wurde eine Menge aus- und umgebaut. Regulär leben 11 Personen in vier Generationen im Haus. Die Schwiegermutter pflegt den Garten, und der Eingang vermittelt den Eindruck als käme man in ein Gewächshaus. Berno Balser und seine Frau reisen gerne. Da die Anlage nahezu vollautomatisch funktioniert und übers Handy aus der Ferne bedient werden kann, muss meistens nur gefüttert werden. Berno Balsers Sohn kennt sich gut mit allem aus. So können die Balsers unbeschwert in die weite Welt fahren.
Einen schönen Film hat Biebertal TV gedreht, den ich hier verlinke: https://www.facebook.com/biebertaltv/biebertaler-rochenzuchtweitere-infos-gibt-es-hier